Als Frühtrachthonig bezeichnet der Imker die erste Ernte des Jahres. Ein hellgelber sehr streichzarter und milder Honig. Darin enthalten ist der Nektar der Frühjahrsblüher, die sich je nach Jahr etwas unterscheiden können.

Die Grundlage bilden die Obstbäume in der Nähe unserer Standorte wie Kirsch-, Pflaumen-, Apfel- und Birnenbäume. Ergänzt wird dies an den Waldrändern durch den Ahorn.

Der Flugbereich einer Biene liegt in den Frühjahrsmonaten bei zwei bis drei Kilometern. Wir achten bei unseren Standorten darauf, dass sich die landwirtschaftliche Nutzung in diesem Umkreis fast ausschließlich auf Weidewirtschaft wie die Rinder- oder Schafhaltung beschränkt. Damit enthält dieser Honig auch Wiesenkräuter und Löwenzahn.

Mit unserer Standortwahl möchten wir außerdem so weit wie möglich vermeiden, dass Flächen beflogen werden, die mit Pflanzenschutzmitteln aus der Landwirtschaft behandelt wurden.

Den Frühtrachthonig haben wir im Jahr 2022 zwischen dem 9. und 13. Mai geerntet. Die Bienenvölker haben dann das Honigabteil in Ihren Beuten mit Nektar vollgetragen und mit einer dünnen Wachsschicht versiegelt. Diese ist für den Imker ein Zeichen, das der Honig „reif“ ist. Reif bedeutet, dass der eingetragene Nektar von den Bienen zu Honig verarbeitet wurde. Dies geschieht vor allem durch den Entzug von Wasser. So ist der verbleidende Wassergehalt ein wesentliches Qualitätsmerkmal.

Bei der Ernte entfernen wir als erstes die Wachsschicht. Danach wird der Honig aus den Waben geschleudert und läuft durch mehrere von grob nach fein gestaffelten Sieben. Es folgt eine Ruhezeit, bei der sich eine sehr feine, fast sahneartige Schicht, aus Wachs und Pollenresten an der Oberfläche bildet. Diese schöpfen wir ab. Der Imker spricht von abschäumen. Übrig bleibt ein sehr klarer und zunächst flüssiger Honig.

Soweit wir hier nicht eingreifen, kandiert der Honig in den folgenden Wochen sehr grob aus. Den Kristallisationsprozess steuern wir durch regelmäßiges Rühren. Dabei werden die wenigen groben Kristalle in möglichst viele feine aufgebrochen. Zusammen mit einem möglichst geringen Wassergehalt gibt es einen cremigen Honig. Ziel ist eine Konsistenz, die sich auf einem frischen Brot schön streichen lässt und nicht heruntertropft, gleichzeitig, aber so fließfähig ist, dass unsere Kunden damit Ihren Jogurt oder Ihr Müsli süßen können. Jeder Imker kann hier seine eigene Handschrift einbringen.

Außerdem wollen wir mit dem Rühren und dem möglichst geringen Wassergehalt eine Entmischung des Honigs so weit wie irgend möglich vorbeugen. Im Frühtrachthonig bildet sich dabei oben im Glas eine sehr unschöne flüssige Schicht, die oft eine dunklere Farbe hat. Der Honig ist damit aber nicht verdorben.